Dieses Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei als e-Book zur Verfügung gestellt. Das Buch Joy at Work wurde von zwei Motoren geschrieben. Marie Kondo ist für die Kapitel 1 bis 3 und 11 zuständig. Scott Sonenshein ist für die Kapitel 4 bis 10 zuständig.

Ich habe schon viel von Marie Kondo und ihrer KonMari-Methode gehört. Als ordnungsliebender Mensch habe ich mich sehr über die Kondo-Version des Arbeitslebens gefreut. Marie Kondo hat dieses Buch mit ihrem Sidekick Scott Sonenshein geschrieben. Das Buch hat in mir sehr gemischte Gefühle hinterlassen.

Die ersten Kapitel des Buches sind sehr hilfreich. Menschen mit dem Bedürfnis nach Ordnung auf dem Schreibtisch, im Bücherregal oder bei der Ablage von Dokumenten. Manche werden sich in den Fallbeispielen wiederfinden. Im ersten Kapitel geht es um das „Warum„. Natürlich ist aufräumen eine Wohltat. Es bringt Klarheit, Übersicht und befreit uns von der Last.

Marie Kondo erklärt das „Warum“ sehr ausführlich. Ein Hinweis auf den unordentlichen Tisch von Steve Jobs darf natürlich nicht fehlen. Dieses Kapitel hätte stark gekürzt zum gleichen Erfolg geführt. Wer ein Kondo-Buch kauft, kennt sein „Warum“ ja bereits. Das zweite Kapitel ist deutlich stärker geschrieben, weil es Impulse gibt sofort mit dem Aufräumen zu beginnen.

Zwei Sachen sind etwas befremdlich für mich. Es wird hingewiesen, dass viele Menschen noch ihre Unterlagen scannen möchten. Ich glaube der Anteil der Menschen die noch etwas Scannen möchten, hält sich in Grenzen. Auch wenn wir dem digitalen Zeitalter etwas hinterherhinken. So kommen doch immer noch viele Unterlagen per Mail. Es wäre also schön gewesen, ausführlicher das Thema „Ablage am Computer“ zu besprechen. Die Autorin nutzt für die Desktopablage eine einfache Technik. Sie hat zwei Ordner in die sie wichtige Dateien oder Bilder abspeichert. Durch dieses System hat sie in einem Ordner die Unterlagen, welche sie am gleichen Tag bearbeiten muss. Im anderen Ordner hat sie Bilder oder PDFs die sie benötigt.

In der modernen Arbeitswelt in der viele Menschen schon mit Projektmanagementsoftware, wie z.B. Coppermine, in Verbindung gekommen sind, wäre es empfehlenswert darüber zu schreiben. Ein weiterer Punkt ist wie die Autorin ihr E-Mail Postfach sortiert. Sie hat in Ihrem E-Mail Postfach nur die Mails, die sie an diesem Tag bearbeiten möchte. Mails können, meiner Meinung nach, jedoch sofort beantwortet werden oder sie benötigen etwas mehr Arbeit. Hier hätte ein Hinweis auf die Zero-Mailbox Methode dem Leser mehr geholfen. Denn bei dieser Methode sortiert man erst einmal vor ob die E-Mail gleich gelesen und beantwortet wird. Wenn nicht, wird sie in den Kalender verschoben und die Bearbeitung der Mail terminiert. Wie die oben genannten Beispiele zeigen ist die digitale Arbeitsweise der Autorin vielleicht noch etwas zu fremd. Leider ist der erste Teil wo es ums aufräumen geht, der stärkere Teil des ganzen Buches.

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Der zweite Teil des Buches also ab Kapitel vier, liest sich wie die Zusammenfassung von vielen erfolgreichen Management Büchern. Das geht mal garnicht. Leider hatte ich das Gefühl dass der Autor Scott Sonenshein ein bisschen viel „FISH“ von Stephen Lundin gelesen hat. Die Geschichte, die dort erzählt wird, ist fast eins zu eins aus dem Buch von Stephen Lundin.

Die anderen Fallbeispiele wirken sehr konstruiert, beziehungsweise sind wie bereits geschrieben, aus anderen Büchern geliehen worden. Nach Kapitel vier kann man das lesen einstellen.

Kapitel elf ist vermutlich nur deswegen entstanden um das Buch etwas voller zu bekommen. Die Untertitel des Kapitels elf heißen bspw. „Mehr Freude am Arbeiten“ und „Freude am Arbeitsplatz“. Wenn das eine da ist, dann ist das andere meist auch vorhanden.

Zusammenfassend möchte ich das Buch als lesenswert erklären. Das hat vor allem mit dem ersten Teil zu tun, den Marie Kondo geschrieben hat. Hier gibt es sehr gute Beispiele wie man an seinem Arbeitsplatz für Ordnung sorgt. Zumindest in der analogen Version. Wer sich für seine Führung, Kommunikation oder Motivation etwas erhofft hat wird leider enttäuscht. Vielleicht wird das Buch noch ein Spiegel Bestseller. Man weiß es nicht.

Meine Empfehlung ist daher:

Angelehnt an Nietzsche: „Wenn das Warum klar ist, ist (fast) jedes Kondo-Buch dafür geeignet“. Kaufe dir also ein Marie Kondo Buch mit allen Tipps zum Aufräumen. Und kaufe dir einen der Klassiker der Führungsthemen die ich hier empfehle.

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